Wer Kinder hat, dem sind die potenziellen Gefahren des Internets mit Sicherheit schon bewusst. Das Netz hat für Eltern eine Vielzahl von Gefahren offenbart, die vor der breitflächigen Einführung des Internets einfach noch nicht existierten. Ob aus sozialen Gründen oder für die Schule, drängen natürlich auch Kinder und Jugendliche auf einen unbegrenzten Zugang zum Internet, den Eltern nur ungerne im Wissen gewährleisten, welchen Gefahren sich junge Menschen potenziell aussetzen. Und dieses drängen ist meist in einer Zeit, in der eh die Beziehung „schwierig“ ist (siehe hierzu unser Artikel zu 13 / 14 jährigen Jungen und deren Entwicklung). Ein wesentliches Risiko wird von Cybermobbing und Cyberstalking dargestellt. In extremen Fällen schaden sich Kinder und Jugendliche sich sogar selbst, nachdem sie durch das Internet gemobbt oder gestalkt werden. Ob von anderen Kindern oder Erwachsenen ausgehend, ist Cyberstalking ein maßgebliches und gefährliches Phänomen, von dem Kinder auf der ganzen Welt betroffen sein können. Doch wie können Sie Ihre Kinder vor Cyberstalking schützen? Hier sind fünf einfache Strategien:
1. Schützen Sie die Privatsphäre Ihrer Familie im Netz
Wer glaubt, sich standardmäßig im Internet anonym zu bewegen, der irrt sich leider. Denn Internetanbieter, Regierungen, Hacker und auch ganz normale Privatpersonen können ohne viel Aufheben die sogenannte IP-Adresse von Internet Nutzern ermitteln. Bei der IP-Adresse handelt es sich um so etwas wie die persönliche Anschrift einer einzelnen Internetverbindung. Wer eine IP Adresse hat, braucht oft nicht lange bis er oder sie auch die korrespondierende physische Adresse parat hat, was IP Adressen zu einer besonders gravierenden Sicherheitslücke in den meisten Haushalten macht. Glücklicherweise lässt sich aber die eigene IP Adresse verbergen, was meist durch den Einsatz eines VPNs geschieht. Mit einem VPN schützen Sie nicht nur die Anonymität ihres Kindes, sondern auch die ihrer ganzen Familie.
2. Achten Sie darauf, mit wem Ihre Kinder Kontakt halten
TeamSpeak, WhatsApp, Discord, Tiktok – es ist nicht einfach, bei all den neuen Kommunikationsmitteln nicht durcheinander zu kommen. Doch weniger relevant als wie kommuniziert wird, ist die Frage mit wem Ihre Kinder sprechen. Stellen Sie sicher, dass Sie im Bild darüber sind, mit wem sich Ihre Kinder im Netz austauschen. Wenn Sie eine App oder einen Messenger-Dienst nicht richtig verstehen oder selber bedienen können, dann schränken Sie im Notfall die Nutzung auch bei Ihrem Kind ein. Cyberbullying und Cyberstalking können sich vor allem dort entfalten, wo Eltern ihre Blicke nicht haben, also seien Sie sich sicher, dass Sie die verschiedenen Kommunikationsmittel samt Kontakten Ihrer Kinder im Auge behalten.
3. Achten Sie auf Altersbeschränkungen bei Apps und Spielen
Altersbeschränkungen für Apps und Spiele gibt es nicht umsonst, sondern sie sind ein wichtiger Leitfaden der aufzeigt, für welche Altersgruppen welche Inhalte geeignet sind. Besonders bei Online-Spielen wie Fortnite und Co. kommt es zu einer großen Überschneidung diverser Altersgruppen, und entsprechende Risiken kommen auch hier zur Geltung, wenn es um Kinder geht. Überprüfen Sie die Apps, die Ihre Kinder nutzen, um einschätzen zu können, ob es dort potenzielle Möglichkeiten für Cyberbullying oder Cyberstalking gibt.
4. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Gefahren, die im Netz lauern
Auch im digitalen Zeitalter geht nichts über ein liebevolles Gespräch unter vier Augen, und das ist bei den Themen Stalking und Mobbing nicht anders. Da Eltern bekanntlich nicht überall sein können, gibt es kein besseres Gegenmittel als gut informierte und vorbereitete Kinder. Greifen Sie das Thema von Gefahren im Internet innerhalb der Familie auf, und helfen Sie Ihren Kindern die Zeichen von schädlichem Verhalten zu erkennen. Oftmals haben Kinder und Jugendliche schon sehr gute Instinkte dafür, welches Verhalten besorgniserregend ist, und ein offenes und ehrliches Gespräch kann helfen, diese zu stärken. Eine gute und offene Kommunikationsstrategie zwischen Eltern und Kindern kann auch dabei helfen, die Dialoge offen zu halten. Kinder, die wissen, dass ihre Eltern ihnen mit Verständnis und Liebe entgegen treten, sind viel eher dazu bereit ihre Eltern auch an ihrem Leben teilhaben zu lassen.
5. Haben Sie keine Hemmungen, die Geräte auszuschalten
Wohl wenige moderne Erfindungen tragen weltweit zu solch einer Epidemie von schlecht ausgeschlafenen Kindern und Jugendlichen bei, wie Smartphones und Tablets. Beliebte Apps für Streaming und Games halten Kids oft noch stundenlang wach, obwohl sie eigentlich schlafen sollten, und dementsprechend ungesund wirkt sich der nächtliche Gerätegebrauch auf den folgenden Schultag aus. Kinder, die Opfer von Cybermobbing sind, oder sogar von einer oder mehreren Personen durch das Internet gestalkt werden,sind noch anfälliger, wenn sie ständigen Zugang zu ihren Geräten haben. Haben Sie keine Angst davor, Zuhause auch mal als Ganove zu gelten, weil Sie Geräte einkassiert haben. Durch die physische Kontrolle über Internet-befähigte Geräte können Sie sicherstellen, wann Ihre Kinder Zugang zum Netz haben.