Kinder benötigen beim Fahrradfahren besonderen Schutz und müssen im Fall eines Sturzes bestmöglich abgesichert sein. Auf welche Kriterien es neben Farbe und Design zu achten gilt, um einen Fehlkauf zu vermeiden, informiert der folgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Warum ist ein Fahrradhelm bei Kindern wichtig?
Der Fahrradhelm gehört zur Grundausstattung und schützt das Kind bei Unfällen vor Schädel- und Hirnverletzungen. Obwohl die Knochenstrukturen bei Kindern elastischer als bei Erwachsenen sind, kann ein Sturz auf dem Kopf lebensgefährliche Folgen mit sich ziehen. Rund 70 % der Fahrradunfälle, die in Kopfverletzungen enden, lassen sich durch das Tragen eines Fahrradhelmes verhindern. Ungeachtet dessen, dass in Deutschland keine gesetzliche Pflicht zum Tragen eines Fahrradhelmes besteht, gehört dieser bei Kindern zur Grundausrüstung und ist aus Gründen der Sicherheit unverzichtbar.
Welche Arten von Kinderfahrradhelmen gibt es?
Grundsätzlich gilt es zwischen dem Weich- und Hartschalenhelm zu Englisch, Softshell und Hardshell zu unterscheiden. Softshell-Helme sind im inneren aus Hartschaumstoff gefertigt und verfügen außen über einen weichen Kunststoffüberzug. Diese Modelle zeichnen sich durch einen günstigen Anschaffungspreis und einem angenehmen Tragekomfort aus. Allerdings weisen die weichen Materialzusammensetzungen keine hohen Schutzeigenschaften auf und erhöhen bei einem harten Aufprall das Risiko für ein Schleudertrauma. Als robustere Alternative empfiehlt sich der Hardshell-Helm der aufgrund einer aus Hartplastik oder Carbon bestehenden Außenschale eine bessere Schutzwirkung bietet. In diesem Fall kommt eine stabile Helmstruktur basierend auf der In-Mold-Technik zum Einsatz.
Bei einem Hardshell-Helm ist die Schale infolge eines mehrstufigen Herstellungsverfahrens mit dem formgebenden Hartschaumelement verschweißt. Eine Kombination aus diesen Helmtypen ist der Microshell-Helm. Dieser ist durch seine Leichtbauweise und der guten Schutzfunktion ähnlich wie bei einem Hardshell-Helm das beliebteste Modell auf den Markt. Für Kinder, die gerne mit ihrem Mountainbike das Gelände unsicher machen, eignet sich ein MTB-Helm. Im Vergleich zum klassischen Fahrradhelm sind MTB-Helme mit einem Kinnschutz und einem Visier zum Schutz der Augen ausgestattet.
Darauf gilt es beim Kauf zu achten
Jedes Kind stellt unterschiedliche Designansprüche an einem Fahrradhelm, wodurch das optische Erscheinungsbild ein wichtiges Kaufkriterium darstellt. In dieser Hinsicht bietet der Markt eine farbenfrohe Auswahl mit spannenden Motiven aus bekannten Kinderserien und coolen Mustern. Kinder sind am liebsten an heißen Sommertagen mit dem Rad unterwegs. Um übermäßiges Schwitzen zu vermeiden, sollte der Helm mit einem umfangreichen Belüftungssystem ausgestattet sein. Fünf bis acht Belüftungsöffnungen sind empfehlenswert, um eine angenehme Temperierung zu schaffen. Ein weiterer Faktor, auf den es beim Kauf zu achten gilt, ist das Gewicht. Ein schwerer Helm von mehr als 300 Gramm mindert bei einer Tragedauer von mehreren Stunden den Komfort und erhöht die Gefahr für Verspannungen.
Für dieses Szenario haben sich einige Hersteller auf die Produktion von Fahrradhelmen spezialisiert, die auf einer Leichtbauweise basieren. Zusätzlich sollte der Kopfschutz über eine großzügige Polsterung verfügen und mit schweißabsorbierenden Materialien ausgekleidet sein. Einige Modelle verfügen über ein integriertes Fliegennetz. Somit lassen sich bei langen Tagesausflügen oder bei Fahrten durch den Wald Fliegen, Mücken, Käfer und andere Insekten vom Kopf des Kindes fernhalten. Um auf dunklen Strecken oder bei Abendfahrten die Sichtbarkeit zu erhöhen, sind Helme mit passiven und aktiven Lichtquellen sinnvoll. Eine Kombination aus Reflektoren und batteriebetriebenen Sicherheitsleuchten ist in solchen Situationen ideal. Schlussendlich sollte die Wahl auf ein Produkt eines etablierten Herstellers fallen. Ein Vergleich von verschiedenen Marken kann bei der richtigen Kaufentscheidung behilflich sein.
Welche Prüfsiegel sind wichtig?
Da ein Fahrradhelm zum Schutz des Kopfes dient, steht die Qualität an erster Stelle. Dementsprechend ist es ratsam, den Helm ausschließlich von deutschen Markenherstellern zu kaufen. Diese unterliegen speziellen Prüfvorschriften und Anforderungen nach der europäischen Norm CE EN 1078. Bei Nichterfüllung dieser Bedingungen sind die Helme nicht für den Verkauf zugelassen. Als Verbraucher ist dies an dem TÜV-Sigel und dem GS-Zeichen, welches für geprüfte Sicherheit steht, erkennbar. Demnach sollte ein Qualitätsprodukt, das allen Sicherheitsnormen entspricht, mit den Siegeln CE, TÜV und GS deklariert sein.
Wie finde ich die passende Größe?
Damit ein angenehmer Tragekomfort in Kombination mit der erforderlichen Sicherheit gewährleistet ist, muss der Helm fest auf dem Kopf sitzen. Um die passenden Abmessungen herauszufinden, gilt es vorab den Kopf des Kindes mit einem flexiblen Maßband abzumessen. Dafür sollte sich das Maßband auf der Hutlinie oberhalb der Ohren im Bereich der Stirnmitte befinden. Da sich die Umfänge bei Kindern schnell verändern, ist es empfehlenswert, einen Helm zu wählen, der sich auf weitere Größen einstellen lässt. Die Bandbreite des Größenverstellsystems ist in der Produktbeschreibung mit den Einheiten XS, S, M, L oder XL angegeben.