Kinder entdecken gern Neues. In der Küche können Kinder in fast jedem Alter helfen und dabei viel lernen. Kinder lieben es Teig zu kneten, im Topf zu rühren, Gemüse und Obst zu schneiden oder den Tisch zu decken. Durch das gemeinsame Kochen und Backen entwickeln Kinder eine höhere Wertschätzung für das Essen und es schmeckt gleich viel besser.
Schon kleine Kinder sind von Küchenutensilien und Zutaten begeistert. Besonders in Zeiten, wo viele Eltern aufgrund des Coronavirus wesentlich mehr in der Küche zu tun haben als sonst, können Kinder altersgerechte Aufgaben erledigen. Natürlich testen Kinder je nach Alter ausgiebig, was in ihre Hände kommt. Nudeln werden roh geknabbert, mit Mehl gespielt und Eier aufschlagen fasziniert sowieso. Wer sich entscheidet, mit Kindern in der Küche zu arbeiten, sollte seine Ansprüche an Ordnung, Sauberkeit und das Ergebnis zurückschrauben.
Arbeiten an das Kindesalter anpassen
Was Kinder in der Küche machen können, sollte an das Alter angepasst sein. Im zweiten Lebensjahr können Kinder leichte Kochutensilien oder Zutaten reichen. Ab dem 2. Geburtstag können sie einfache Rührarbeiten (wie Joghurt) übernehmen, Zutaten sortieren oder den Einkauf ausräumen. Mit drei Jahren sollten Kinder es schaffen, Obst und Gemüse ordentlich abzuwaschen und einen leichten Teig zu rühren.
Sind Kinder vier Jahre alt, schneiden sie liebend gern Obst und Gemüse. Am besten geht das mit einem kindgerechten Messer. Manche Kinder sind kreativ und schneiden etwas unübliche Formen und Größen. Wie bei allen Arbeiten mit Kindern, sollten Eltern ihren Kindern genügend Freiraum geben, damit sie Spaß an der Arbeit entwickeln und nicht frustriert aufgeben. Besitzen Kinder ein Grundverständnis von Mengen und Zahlen, können sie Zutaten abwiegen. Das ist meist ab einem Alter von fünf Jahren der Fall. Sie können leichte Zutaten einkaufen und einfache Gerichte mit Hilfe von Erwachsenen kochen.
Wie bei allen Entwicklungsstufen zeigen Kinder auch beim Kochen und Backen unterschiedliche Fähigkeiten und Neigungen. Manche Kinder sind vorsichtig und verbrennen sich auch mit zwei Jahren nicht, wenn sie die Suppe rühren. Andere sind aufgeregt und vergessen auch mit acht Jahren, dass der Topf heiß ist. Eltern wissen am besten, was sie ihren Kindern zutrauen können und wie das Kochen und Backen mit Kindern zum Genuss wird.
Fünf Hinweise zum Kochen und Backen mit Kindern:
- Vorsicht mit Küchengeräten und Kochutensilien. Kinder sollten wissen, welche Geräte tabu sind und dass sie sich verletzen könnten.
- Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt in der Küche hantieren.
- Eine kippsichere Fußbank macht das Rühren im Topf oder Schneiden auf der Arbeitsplatte sicherer.
- Die Arbeit in der Küche mit Kindern ist langsamer und aufwendiger, also ausreichend Zeit und Nerven einplanen.
- Kinder brauchen Freiraum zum Ausprobieren und liefern kein genormtes Ergebnis.
Der Nutzen der natürlichen Neugier
Das Ergebnis beim Kochen und Backen mit Kindern entspricht womöglich nicht den Vorstellungen der Eltern. Am besten sind einfache Rezepte, bei denen nicht viel schief gehen kann und die den Kindern schmecken. Pasta, Pizza oder Backofengemüse sind Klassiker, ebenso wie Plätzchen ausstechen. Manche Kinder entwickeln aber auch beim Panieren von Fisch oder Fleisch unerwartete Geduld. Aufwendige Rezepte mit genauen Maßangaben sind für größere Kinder geeignet. Bei schwierigen Rezepten verlieren Kinder oft die Geduld oder sind enttäuscht, wenn es nicht gelingt.
Wer seinem Kind überlässt, was es kochen möchte, stärkt das Selbstbewusstsein des Kindes. Das gemeinsame Arbeiten in der Küche macht trotz aller Umstände Freude. Viele Kinder öffnen sich während der Arbeit und sprechen über ihre Gefühle und Gedanken. Somit stärkt gemeinsames Kochen und Backen die Bindung zwischen Kind und Eltern.