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Reboarder: Weshalb Rückwärtsfahren für Babys die beste Wahl ist

Ein Reboarder ist eine Rückhalteeinrichtung für Pkw und ermöglicht einen sicheren Transport von Babys sowie Kleinkindern. Laut der Straßenverkehrsordnung dürfen Kinder bis zu einem Gewicht von 13 Kilogramm nämlich nur entgegen der Fahrtrichtung transportiert werden.

Neben echten Reboardern, die nur für den verpflichtenden Rückwärtstransport entwickelt worden sind, gibt es ebenfalls sogenannte Pseudo-Reboarder, die nach dem Erreichen von mindestens 13 Kilogramm auch in Fahrtrichtung gedreht und somit viel länger genutzt werden können.

Die meisten Eltern entscheiden sich jedoch für den Kauf eines normalen Reboarders. Während viele Modelle bereits ab der Geburt genutzt werden können, bieten sich andere erst dann an, wenn die Babyschale zu klein geworden und das Baby etwas größer ist.

Der wichtigste Vorteil eines Reboarders ist seine sinnvolle Positionierung, die im Falle eines Frontalunfalles einen viel besseren Schutz für Kinder bieten kann. Diese Annahme wurde durch zahlreiche Tests bewiesen.

Deswegen empfiehlt der ADAC die Verwendung von Reboardern bis zum zweiten Lebensjahr. Bei einem frontalen Aufprall entsteht schließlich eine massive Kraft, die vom Oberkörper des Kindes zuverlässig auf den Reboarder verteilt wird, sodass der Nachwuchs nur in den Sitz gedrückt wird.

Falls das Baby jedoch vorwärts gerichtet wäre, würden die enormen Zugkräfte den Kopf nach vorne schleudern. Im Anschluss würde der Kopf wieder auf den Sitz zurückprallen, was schwere Verletzungen bewirken könnte.

Wenn man bedenkt, dass der Kopf eines Babys im Vergleich zu seinem Körper überproportional groß ist und die Nackenmuskulatur nicht vollständig entwickelt ist, dann wird deutlich, wie gefährlich der vorwärts gerichtete Transport bei einem Frontalunfall sein kann.

Unterschied zwischen Reboarder und Kindersitz

Ein Kindersitz ist grundsätzlich der Überbegriff für sämtliche Rückhaltevorrichtungen, die zum sicheren Transport von Kindern in Fahrzeugen entwickelt wurden. Der Unterschied zwischen Reboardern und klassischen Kindersitzen ist die Fahrtrichtung.

Wenn man sich an der aktuellen Gesetzeslage orientiert, dann transportiert man sein Baby ab der Geburt und mindestens bis zum 15. Lebensmonat rückwärts. Die Empfehlungen der ADAC besagen sogar, dass man dies bis zum zweiten Lebensjahr fortführen sollte.

Danach kann man einen typischen Kindersitz verwenden, der nach vorne gerichtet ist und dem Kind mehr Beinfreiheit ermöglicht.

Was sollte man bei der Wahl eines Reboarders beachten?

Prinzipiell gibt es einige Dinge, die man vor dem Kauf eines Reboarders beachten sollte. Die Sitze unterscheiden sich nämlich enorm hinsichtlich ihrer Zulassung, Funktionen und ihrem Einbau. Um ein sicheres und überzeugendes Modell ausfindig zu machen, sollte man sich also Zeit nehmen.

Zu Beginn sollte man wissen, dass Reboarder mit und ohne Basisstation erhältlich sind. Der ADAC warnt jedoch, dass der Einbau von Modellen ohne ISOFIX-Befestigung meistens recht kompliziert ist, da man hierfür den 3-Punkt-Gurt des Autos nehmen muss.

Wenn man sich für einen Reboarder mit Basisstation entscheidet, dann wird die Basisstation ganz einfach und unkompliziert an die Isofix-Verankerung des Autos angebracht. Der eigentliche Sitz wird dann auf die Basisstation aufgeklickt.

Dadurch wird ein leichterer Umbau ermöglicht, wenn man zum Beispiel regelmäßig verschiedene Autos nutzt. Was man ebenso bedenken sollte, ist, dass es reine Reboarder und Pseudo-Reboarder gibt, die in beide Fahrtrichtungen gedreht werden können.

Die Größe und das Gewicht sind die wichtigsten Kriterien, die man bei der Wahl beachten muss. Im nächsten Abschnitt unter der Überschrift „Welche Größen, Altersgruppen und Gewichtsklassen gibt es?“ werden hilfreiche Informationen geboten.

Bevor man sich für ein Modell entscheidet, sollte man ebenfalls prüfen, ob der gewünschte Reboarder in das eigene Fahrzeug passt. Hierfür kann man entweder den Sitz testen oder beim Hersteller anrufen und die Informationen zum eigenen Fahrzeugmodell durchgeben.

Darüber hinaus sollte der Reboarder natürlich auch möglichst bequem für das darin sitzende bzw. liegende Kind sein. Gerade bei Kleinkindern sollte man auch ihre Meinung vor dem Kauf einholen und sie eventuell Probesitzen lassen.

Zuletzt achten viele Eltern auch auf das Design des Sitzes und entscheiden sich für eine Farbe, die optisch zur Innenausstattung des Autos passt. Meistens werden schlichte und dunkle Farben bevorzugt, da mögliche Verschmutzungen unter Umständen nicht sofort ins Auge fallen.

Welche Größen, Altersgruppen und Gewichtsklassen gibt es? (H3)
Wie bereits angedeutet, erfährt man in diesem Abschnitt, welcher Reboarder sich für seinen Nachwuchs eignet. Reboarder werden je nach Körpergewicht und Körpergröße des Kindes in zwei verschiedene ECE-Prüfnormen eingeteilt.

Diesbezüglich sollte man Folgendes wissen:

Prüfnorm ECE R 44/04: Reboarder mit dieser Prüfnorm eignen sich ab der Geburt oder einem Körpergewicht von 9 kg. Sie können in der Regel bis 18 kg genutzt werden, wobei die maximale Gewichtszulassung bei einigen Modellen sogar bei 25 kg liegt.

Prüfnorm ECE R 129 („i-Size“): Bei Sitzen mit dieser Norm richtet sich die mögliche Nutzungsdauer nur an die Körpergröße des Kindes und ist nicht einheitlich festgelegt; viele Modelle sind bereits ab 40 cm zugelassen. Die maximale Körpergröße liegt i.d.R. bei 105 cm.

Die besten Reboard-Hersteller

Wenn man sich ausgiebig über Testergebnisse und Erfahrungsberichte anderer Eltern informiert, dann zeigt sich, dass es einige etablierte Reboard-Hersteller gibt, die sehr empfehlenswerte Sitze verkaufen.

Deswegen werden nun die beliebtesten Hersteller von Reboardern kurz aufgelistet:

  • Cybex
  • Joie
  • Hauck
  • Maxi Cosi
  • Römer Britax
  • BeSafe
  • Storchenbeck

Tests zu Reboardern

Wer einen schadstofffreien, sicheren und gemütlichen Reboarder für sein Kind ausfindig machen möchte, der kann im Internet nach Tests suchen. Bislang stellen sich der ADAC sowie die Stiftung Warentest als die zuverlässigsten Quellen für Testergebnisse zu Reboardern heraus.

Der ADAC hat im Mai des Jahres 2019 einen ausführlichen Ratgeber zu Reboardern verfasst und stellt die Testergebnisse zu 26 Kindersitzen zur Verfügung, die aus dem Mai 2020 stammen. Auf der Webseite des ADAC’s kann man sich also ausgiebig zu diversen Modellen informieren.

Die Stiftung Warentest hat im Juni 2020 eine Ansammlung von 535 getesteten Kindersitzen veröffentlicht. Hierbei wurden die jeweiligen Tests nach dem Körpergewicht bzw. der Körpergröße sortiert, sodass man schnell die passenden Testergebnisse finden sollte.

Wer sich für einen übersichtlichen Vergleich von empfehlenswerten Reboardern, eine kurze Vorstellung der aufgeführten Produkte sowie umfassendere Informationen rund um das Thema Reboarder interessiert, der kann sich auf das Vergleichsportal panbu.de begeben.

Fazit

Ein Reboarder ist zweifelsfrei eine sehr sichere Rückhalteeinrichtung für Babys sowie Kleinkinder. Um ein passendes Modell zu finden, sollte man sich genügend Zeit nehmen, da das derzeitige Angebot enorm vielseitig ist.

Obwohl das i-Size-Gesetz besagt, dass Kinder mindestens bis zum 15. Lebensmonat rückwärts fahren müssen, empfehlen die Experten vom ADAC, dass man dies bis zum zweiten Lebensjahr fortführt. Neben reinen Reboardern gibt es auch Modelle, die nach vorne gedreht werden können.

Somit sollte für jeden ein zufriedenstellender Sitz verfügbar sein, der dem Nachwuchs bei einem möglichen Frontalaufprall die größtmögliche Sicherheit bietet.