Für die Einrichtung des Kinderzimmers spielen nicht nur die Funktionalität und das kindgerechte Design, sondern auch die Sicherheit der Möbel und Gegenstände eine große Rolle. In diesem Artikel werden die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen zusammengefasst, die bei der Gestaltung des Kinderzimmers berücksichtigt werden sollten.
Sicherheit im Kinderzimmer: Böden, Fenster, Lampen und Steckdosen
Um Kinder gefahrlos in ihrem eigenen Zimmer spielen lassen zu können, sollte dieses entsprechend ausgestattet sein. Dabei gibt es viele Dinge, die Eltern unbedingt beachten sollten, um die Sicherheit und Unversehrtheit der Kinder gewährleisten zu können. Zu den wichtigsten Faktoren für ein sicheres Kinderzimmer zählen dabei unter anderem Böden, Fenster, Lampen und Steckdosen. Bevor das Zimmer möbliert wird, ist es daher sinnvoll zu überprüfen, ob es hier potenzielle Gefahrenquellen gibt, die vor der eigentlichen Einrichtung berücksichtigt werden sollten:
Bodenbeläge sollten immer frei von Schadstoffen sein, da diese an die Raumluft abgegeben werden können und so die Gesundheit langfristig enorm beeinträchtigen können. Am besten sind für Kinderzimmer Korkböden oder andere schadstofffreie und biologische Beläge geeignet. Auch Teppichböden sind gut geeignet, da sie mögliche Stürze abfedern können.
Lampen sollten aufgrund der erhöhten Unfallgefahr im Kinderzimmer niemals freistehen, sondern optimalerweise an der Decke oder an Wänden befestigt sein. Außerdem sollten die Lampen eine Voltstärke von 24, nicht überschreiten.
Steckdosen sehen vor allem für Kinder harmlos aus, können jedoch große Gefahren bergen. Fasst ein Kind aus Versehen in eine Steckdose, oder steckt etwas hinein, kann das zu einem Stromschlag führen, der unter Umständen auch lebensgefährlich sein kann. Daher sollten alle Steckdosen im Kinderzimmer (und bestenfalls auch in der gesamten Wohnung) mit einem sogenannten Steckdosenschutz versehen werden. Dieser ermöglicht es, die Steckdosen weiterhin zu nutzen, während gleichzeitig der direkte Zugang zur Stromquelle für Kinder nicht erreichbar ist. Diese Kindersicherungen können im Fachhandel günstig erworben werden und lassen sich einfach mit Klebestreifen an der Steckdose befestigen.
Kabel stellen, solange sie nicht beschädigt sind, keine direkte Gefahrenquelle für Kinder dar. Sie können jedoch sehr wohl als Stolperfalle fungieren, was zu Verletzungen und Unfällen bei den Kleinen führen kann. Daher sollten lose Kabel im Kinderzimmer nach Möglichkeit vermieden oder entsprechend abgedeckt werden.
Breite Fensterbänke laden Kinder geradezu ein, darauf zu klettern, um einen besseren Ausblick vom eigenen Fenster genießen zu können. Je nach Alter der Kinder und Höhe der Fenster, bzw. des Stockwerks kann dies jedoch sehr gefährlich werden, wenn die Fenster von den Kindern geöffnet werden können. Um Stürze aus dem Fenster oder von der Fensterbank zu vermeiden, kann man entweder eine Kindersicherung am Fenster anbringen, oder schmale Fensterbänke einbauen, auf die Kinder nicht so einfach klettern können.
Das richtige Bett für jedes Alter
Je nach Alter und Entwicklungsstand gibt es für die Auswahl des richtigen Kinderbetts jeweils unterschiedliche Sicherheitsmaßstäbe. Neugeborene und Babys schlafen am sichersten in einem Gitterbett oder Beistellbettchen, das am Elternbett befestigt werden kann. Je größer die Kinder werden, desto mehr Platz brauchen sie zum Schlafen. Sobald das Kind sich selbstständig an den Gitterstäben des Betts hochziehen kann, sollte der Boden des Bettchens auf die niedrigste Stufe eingestellt werden, um ein Herausfallen zu vermeiden. Für den Übergang zum „normalen“ Kinderbett kann es zeitweise hilfreich sein, einige Gitterstäbe zu entfernen, um dem Kind einen einfachen Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. Spätestens mit drei Jahren sollte das Gitterbettchen durch ein geeignetes Kinderbett ersetzt werden.
Auch Hochbetten oder Etagenbetten werden ab einem bestimmten Alter für Kinder immer interessanter. Diese haben den Vorteil, dass darin zwei Kinder gleichzeitig schlafen können, oder aber bei einem Hochbett unterhalb von diesem zusätzlichen Stau- und Spielraum entsteht. Viele dieser Betten gibt es in kindgerechter Ausstattung, mit Leitern, Rutschen und vielem mehr. Um die Sturzgefahr zu verringern, empfiehlt sich ein mitwachsendes Hochbett für Kinder, das je nach Alter und Größe auf eine sichere Höhe eingestellt werden kann. Etagenbetten sollten von Kindern unter sechs Jahren nicht ohne Aufsicht genutzt werden, da sie ein besonders hohes Risiko für Unfälle bergen. Außerdem sollten alle Kinderbetten aus Sicherheitsgründen über abgerundete Ecken und Kanten sowie abgesenkte Schrauben mit entsprechenden Schutzkappen verfügen. Das Holz, aus dem Kinderbetten gefertigt werden, sollte entweder glatt geschliffen sein oder über eine entsprechende Schutzschicht aus Lack oder Lasur verfügen, um Rissen oder Splittern vorzubeugen.
Weitere Sicherheitsmaßnahmen im Kinderzimmer
Bei der Wahl von Spielzeug ist besondere Vorsicht geboten: Viele Spielsachen aus Kunststoff enthalten Weichmacher, die besonders für kleine Kinder gefährlich sein können, da diese bekannterweise gerne Sachen in den Mund stecken. Beim Kauf von Spielzeug sollte man deshalb immer auf die Herstellerangaben achten. Prüfsiegel und Herstellerangaben zum empfohlenen Alter für die Verwendung von Spielsachen können ebenfalls bei der Auswahl des richtigen Spielzeugs helfen.
Spielwaren, die über die Kennzeichnung „PBA-frei“ verfügen, sind in der Regel unbedenklich. Dennoch sollte auch schadstofffreies Spielzeug regelmäßig auf dessen Unversehrtheit kontrolliert werden. Lose Teile, Risse oder Brüche in den Spielwaren stellen vor allem für kleine Kinder ein Sicherheitsrisiko dar. Um zu verhindern, dass Spielzeugteile versehentlich verschluckt werden, oder das Kind sich daran schneidet, sollten Spielsachen, die derartige Schäden aufweisen, umgehend entsorgt werden. Vor allem elektronische Spielsachen sollten häufig und gewissenhaft auf mögliche Mängel kontrolliert werden, da sie im Kinderzimmer zu Verletzungen durch Stromschläge und erhöhter Brandgefahr führen können.
Alle Möbel im Kinderzimmer stellen eine potenzielle Gefahrenquelle dar. Daher sollten Schränke, Kommoden und Betten so befestigt werden, dass sie beim Spielen und Toben nicht versehentlich umgeworfen werden können. Scharfe Ecken und Kanten sollten nach Möglichkeit abgepolstert werden, um Verletzungen zu vermeiden. Besonders sicher und langlebig sind Kindermöbel aus Massivholz mit einer schadstofffreien Versiegelung oder Oberflächenbehandlung. Sollte es doch einmal zu kleineren Schäden an Holzmöbeln kommen, können diese in den meisten Fällen von Hand repariert werden, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen. Bei größeren Schäden sollten diese natürlich ebenfalls ausgetauscht und durch sichere Möbelstücke ersetzt werden.
Man kennt sie vor allem als Unfallschutz bei Treppen, sie können jedoch auch im Kinderzimmer angebracht werden: Treppengitter können verhindern, dass kleine Kinder das Kinderzimmer verlassen und unbeaufsichtigt durch die Wohnung laufen oder krabbeln. Innerhalb des Kinderzimmers können sie sich hingegen frei bewegen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Eltern in dringenden Notfällen das Kind für kurze Zeit unbeaufsichtigt lassen müssen. Besser ist es natürlich, wenn man auf diese Sicherheitsmaßnahme verzichten und das Kind unter Aufsicht mit in den eigenen Alltag einbinden kann.