Eltern kennen das Gefühl nur zu gut: Das letzte Kindergartenjahr bricht an und der oder die Kleine darf in die Vorschule – die letzte Hürde bevor das richtige Schulleben beginnt. Das Vorschulprogramm ist pädagogisch so angelegt, dass es einen möglichst reibungslosen Übergang zwischen Kindergarten und Grundschule ermöglicht. Was genau umfasst so ein Programm? Welche pädagogischen Hintergründe gibt es? Und was können Eltern tun, um ihre Kinder in dieser Zeit zu unterstützen?
Inhaltsverzeichnis
Die Vorschule – Was genau ist das?
Bildung ist in Deutschland Sache der einzelnen Bundesländer. Allerdings gilt das nicht für die Vorschule: Im Gegensatz zur regulären Grundschule oder den weiterführenden Schulen gibt es für diesen Bereich keinerlei gesetzliche Regelung. Das heißt, dass jede Einrichtung selbst über die Inhalte entscheiden kann. Außerdem ist der Besuch der Vorschule keine Pflicht. Das heißt für Eltern:
- Die Angebote der einzelnen Einrichtungen können sehr unterschiedlich ausfallen.
- Teilweise werden gar keine Vorschulprogramme angeboten.
Ziele in der Vorschule
Obwohl es keine festgelegte Regelung für die Programme gibt, stehen doch einige Aspekte im Vordergrund jeder Vorschule. Es geht grundsätzlich darum die Kinder in ihren geistigen Fähigkeiten und ihrem Wissensdurst zu fördern. Dazu gehören sowohl motorische als auch sprachliche und soziale sowie kreative Fertigkeiten. Da es eine gezielte Vorbereitung auf die Grundschule darstellt, sollte ein Kind diese Aspekte nach der Vorschule beherrschen:
- Grobes Verständnis von Sprache und Schrift
- Zahlenverständnis meist bis zur Zahl 10
- Gemeinsames Lernen mit anderen Kindern
- Eigenständigkeit und Selbstorganisation
Im Mittelpunkt der Vermittlung steht ganz klar der spielerische Faktor. Es soll ja schließlich nur eine Vorbereitung sein.
Vorteile für das Kind
Natürlich ist die Vorschule erstmal eine Umstellung vom ganz normalen Kindergarten. Das Kind erhält einen neuen Tagesablauf und vielleicht sogar schon den ersten eigenen Schulranzen – so fühlt es sich gleich wie ein „Großer“. In der Vorschule kann getestet werden, ob ein Kind bereit ist in die Grundschule zu kommen. Notfalls kann noch ein Kindergartenjahr angehängt werden – das bewahrt auch vor Überforderung. Zudem wird dem Kind die Angst vor der Schule genommen, da der Vorschulunterricht ähnlich verläuft wie das erste Schuljahr. Die Kinder haben geregelte Vorschultage, in denen sie separate Lerninhalte vermittelt bekommen. Ausflüge und gemeinsame Projekte wie zum Beispiel komplexere Bastel-Arbeiten stärken die Kinder in ihrer Rolle als „Große“.
Elterngespräche suchen
Bevor ein Kind in die Vorschule kommt, sollte ein Elterngespräch stattfinden. Darin kann gemeinsam mit dem Kind eingeschätzt werden, wie weit die Entwicklung in den unterschiedlichen Bereichen schon ist. Auch kann das Kind eigene Wünsche äußern. Das Gleiche geschieht am Ende der Vorschulzeit: In einem Abschlussgespräch können nochmal Talente und Fähigkeiten angesprochen werden. Das Kind sollte an diesen Gesprächen immer aktiv teilnehmen dürfen – so fühlt es sich von vorneherein ernst genommen.